Korrektes Wasser

Vom Verhältnis des Menschen zu seinen Gewässern

Die Ausstellung versteht sich als Beitrag zur aktuellen Debatte zum Hochwasserschutz und dem Umgang mit Wasserlandschaften. Sie zeigt anhand von ausgeführten und geplanten Projekten die Kultur des Wasser- und Landschaftsbaus in Graubünden und der restlichen Schweiz. «Korrektes Wasser» spannt einen Bogen von der Zeit vor den Flusskorrektionen über die grossflächigen Gewässereingriffe bis hin zu acht zeitgenössischen Projekten.

Neue Erkenntnisse und Bedürfnisse sowie ein verändertes Naturverständnis prägen heute den Wasserbau und Hochwasserschutz der Schweiz. Der Mensch schützt sich nicht mehr nur vor der Natur, sondern sucht auch ihre Nähe. Die Bedeutung der Gewässer als Elemente der Landschaft und als Lebensräume für Pflanzen und Tiere hat im Bewusstsein der Gesellschaft wieder einen höheren Stellenwert. Heute weitet man die Flüsse wieder auf, revitalisiert und renaturiert sie und entdeckt die Ufer als Naherholungszonen. Dies löst grossflächige, topografische Transformationen aus, die, wie einst die Taten der Wasserbau-Pioniere, das Landschaftsbild verändern. Deshalb fragt die Ausstellung: Wie soll unsere Landschaft und ihre Gewässer in Zukunft aussehen?

Acht vorbildliche Projekte, zur Hälfte aus Graubünden, zeigen unterschiedliche Ansätze im Umgang mit Gewässern und Hochwasser heute. Sie präsentieren in eigens für die Ausstellung konzipierten Filmen einen natur- und menschennahen Wasserbau. Alle acht Projekte sind eine mögliche Antwort auf die oben gestellte Frage.

* Duden: Korrektion: Besserung, Verbesserung, Regelung; korrekt: richtig, fehlerfrei, einwandfrei

Anmerkung der Kuratorinnen: Der Titel spielt mit dem Begriff «Korrektion». Ob ein Gewässer als korrekt beurteilt wird, ist abhängig vom Zeitpunkt, in dem man es betrachtet.